Im Sommer 2024 wird der Spielplatz im Stadtpark aufgepeppt. Es entstehen ein neuer Kletterwald, Trampolin, Biberburg und neue Wege. „Spielplatz für Alle“ steht für einen inklusiven Ansatz. Somit können auch Kinder mit Beeinträchtigungen den beliebtesten Görlitzer Spielplatz besser nutzen. Im Juni/Juli soll gebaut, im August die Eröffnung gefeiert werden.

Sportstättenentwicklungsplanung fortschreiben. Zugegeben, das Thema klingt nicht sonderlich sexy, ist aber wichtig. Ohne aktuelle Planung keine Sportfördermittel. Etwa für die Sanierung von Turnhallen oder die Errichtung von Kunstrasenplätzen. Außerdem brauchen wir einen Überblick: Wie sieht es tatsächlich aus mit unseren Sportstätten, drinnen und draußen? Wo sind wir ausreichend versorgt? Wo fehlts? Nur so lassen sich Investitionen sorgfältig planen und umsetzen.

Die Görlitzer Sportstättenentwicklungsplanung wurde letztmals 2007 fortgeschrieben, mit einem Horizont bis 2020. Damit ist sie hoffnungslos veraltet. Im Sport-Ausschuss gab es deshalb vor einigen Wochen  eine überfraktionelle Übereinkunft, diesen Missstand zu beheben. Unsere Fraktion hatte sich bereit erklärt, den entsprechenden Antrag einzubringen, da wir ihn bereits vorbereitet hatten. Diese Beschlussvorlage sah letztlich vor, dass der Oberbürgermeister im Jahr 2024 eine aktualisierte Planung präsentiert. In die Erarbeitung sollen Fachausschüsse, Kreissportbund und Nutzer der Sporthallen und -anlagen einbezogen werden.

Das Thema wurde in den Ausschüssen ohne große Diskussionen vorberaten. Erst in der Sitzung selbst versuchte die Stadtspitze den Antrag abzuwenden. Es fehlt wohl an Ressourcen. Der OB wollte jede Zeitvorgabe aus dem Antrag haben. Dem widersprachen wir. In eineinhalb Jahren dürfte die Fortschreibung einer bereits bestehenden Sportstättenleitplanung möglich sein. Nach einer Auszeit der CDU folgte die Abstimmung. Einstimmig folgte der Stadtrat dem Vorschlag. Vielen Dank für die Geschlossenheit.

 

Foto: Blick in die Sporthalle Flora in Rauschwalde

Die Freizeitsportanlage „Am Hirschwinkel“ wird 2023 nicht instandgesetzt. Nach umfangreicher Debatte im Stadtrat zog die Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne einen entsprechenden Antrag zurück. Für eine schnellstmögliche Reparatur sollte der Stadtrat 75.000 Euro als Vorgriff auf den Haushalt 2023/24 beschließen. In der Diskussion wurde klar, dass es keine Zustimmung der Mehrheit aus AfD, CDU und Bürger für Görlitz geben wird. Außerdem erklärte Oberbürgermeister Ursu, dass er einen solchen Beschluss für rechtswidrig halte. Grund: Da Görlitz noch keinen Haushalt beschlossen hat, darf nach sächsischer Gemeindeordnung kein neues Projekt begonnen werden, wenn es nicht „unabwendbar“ ist. Die Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne hatte dazu eine andere Auffassung, erklärt Vorsitzender Mike Altmann: „Die Sanierung des Sportplatzes Hirschwinkel war im Haushalt 2021/22 geplant, es gab sogar einen Fördermittelantrag. Insofern kann man kaum von einer neuen Maßnahme sprechen.“

Die Sportanlage an der Neiße gehört zu den größten und beliebtesten in Görlitz. 2021 musste das Fußball- und Basketballfeld gesperrt werden, da sich der Boden an einigen Stellen löste und die Verwaltung eine Unfallgefahr sah. Die kleine Skateanlage war weiterhin geöffnet. Im März 2022 erfolgte eine komplette Sperrung, wegen Vandalismus. Im Mai 2022 gab es die nächste Eskalationsstufe: Das Rathaus ließ die Basketballkörbe abbauen.

Da eine schnellstmögliche Öffnung der beste Schutz vor Vandalismus ist, ging Motor Görlitz/Bündnisgrüne in die Offensive. In Gesprächen mit Fachleuten wurde auch eine gute Alternative zum bisherigen Tartan identifiziert. „Wir sollten Ballspielplatten verlegen, wie sie zum Beispiel auch das Jugendhaus Wartburg verwendet“, sagt Danilo Kuscher (Motor Görlitz). „Das Produkt ist im Vergleich zu Tartan kostengünstig, leicht zu verlegen und lange haltbar.“

Zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung darüber kam es nicht. In einer Sitzungspause erläuterte die Finanzchefin des Rathauses, dass ohne beschlossenen Haushalt keine Ballspielplatten angeschafft werden dürfen. Daraufhin wurde die Vorlage zurückgezogen. „Das ist bedauerlich für alle Kinder, Jugendlichen und Familien, die sich weiter gedulden müssen“, sagte Mike Altmann nach der Sitzung. „Wir werden nun die Fraktionen beim Wort nehmen, die ihre generelle Unterstützung für die schnelle Wiedereröffnung signalisiert haben. Die Verwaltung wird sich mit unterschiedlichen Varianten beschäftigen, damit die Stadträte vor dem Haushaltsbeschluss im Juni eine Entscheidungsgrundlage haben.“

Oberbürgermeister Ursu signalisierte zudem, dass das Rathaus prüfen werde, ob man die kleine Skateanlage wieder öffnet und die Rasenfläche zwischen Turnhalle und gesperrtem Sportplatz für die Öffentlichkeit freigibt. Einen entsprechenden Änderungsantrag hatte die Fraktion Bürger für Görlitz eingebracht. „Mit uns haben die BfG-Leute nicht gesprochen. Wir fanden den Änderungsantrag zehn Minuten vor Sitzungsbeginn auf unseren Tischen. Das ist kein guter Stil“, so Mike Altmann, der aber auch eigene Fehler sieht: „Wir hätten eine solche Vorlage noch im Haushaltsjahr 2022 behandeln müssen. Da fehlt es uns an Erfahrung.“

Seine Fraktion schaut dennoch positiv nach vorn: „Das Thema ist in der Öffentlichkeit, wir haben konkrete Vorschläge für eine kostengünstige Variante und sind optimistisch, dass spätestens 2024 auf dem Sportplatz Hirschwinkel wieder Bälle rollen und fliegen.“

Für die beiden in die Jahre gekommenen Spielgeräte „Kletterwald“ und „Spielboot“ im Stadtpark wird es Ersatz geben. Die dafür nötigen 50.000 Euro sind für 2022 gesichert. Das erklärte die Rathausspitze im gestrigen Verwaltungsausschuss bei der Beratung eines Beschlussantrages der Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne.

Was war passiert? Am 24. Juni 2021 wurde der Haushalt 2021/22 beschlossen. Als Änderungsantrag brachte Motor Görlitz/Bündnisgrüne 50.000 Euro für die dringend nötige Ersatzinvestition für die Spielgeräte „Kletterwald“ und „Spielboot“ auf dem Spielplatz Stadtpark ein. Die Finanzierung sollte aus dem Verkauf von Grundstücken erfolgen. Es gab eine große Mehrheit für diese Änderung. Ein Jahr später überbrachte der zuständige Fachmann Christian Freudrich im Technischen Ausschuss schlechte Nachrichten: Der Grundstücksverkauf wird 2022 nicht realisiert und damit stehen die 50.000 Euro nicht zur Verfügung.

Das wollte die Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne unbedingt verhindern und brachte einen Antrag in den Verwaltungsausschuss ein. „Der Investitionsbedarf für unsere städtischen Spielplätze wird vom Fachamt bereits auf über eine Million Euro beziffert. Irgendwann müssen wir anfangen, das abzuarbeiten. Deshalb haben wir beantragt, die bereits beschlossenen 50.000 Euro aus der Rücklage zu nehmen“, erklärte Fraktionschef Mike Altmann (Motor Görlitz). Das wird nun nicht mehr nötig sein. Die Stadtverwaltung will das neue Spielgerät aus einem anderen Grundstücksverkauf finanzieren. Über den Beschlussantrag musste deshalb nicht abgestimmt werden. Co-Fraktionsvorsitzende Jana Krauß (Bündnis 90/Die Grünen) zeigte sich zufrieden: „Das Ziel wurde schnell erreicht. Zwischen der Info aus dem Amt und der gefundenen Lösung sind nur drei Wochen vergangen. Allen Beteiligten vielen Dank dafür.“

 

Foto: Frank Vincentz, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

 

 

Die Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne im Stadtrat freut sich über die Würdigung der Görlitzer Ex-Fußballer Dixie Dörner und Michael Ballack an der Schenckendorff-Sporthalle. Weil sie in die „Hall of Fame“ aufgenommen werden, spendete das Deutsche Fußballmuseum ein Kunstmotiv, das beide Kicker zeigt und derzeit angebracht wird.

Dixie Dörner und Michael Ballack zieren die Wand der Schenckendorff-Sporthalle.

Eine solche Ansammlung ehemaliger erstklassiger Fußballer, zu denen auch Jens Jeremies, Heiko Scholz und Torsten Gütschow gehören, sei eine Verpflichtung, erklärte Fraktionssprecher Mike Altmann (Motor Görlitz): „Der Fußball in Görlitz braucht gute Trainings- und Spielbedingungen. Unvermindert melden sich viele Kinder in den Vereinen an. Da passt es nicht, dass der Hartplatz auf dem DTer in Biesnitz in einem bemitleidenswerten Zustand ist.“ Motor Görlitz/Bündnisgrüne hofft, dass der Haushaltsentwurf, der ab 25. Mai öffentlich ausgelegt wird, die mehrmals verschobenen Investitionen für die Sanierung enthält. Für 2023 waren im letzten Etat 250.000 Euro Eigenmittel geplant. Damit sollte aus dem Hartplatz ein Kunstrasenplatz gemacht werden. Aufgrund der schwierigen Haushaltslage könnte dieses Vorhaben erneut in Gefahr geraten. „Wir werden dafür kämpfen, dass der Sportplatz Biesnitz, Heimstätte des GFC Rauschwalde, einen Kunstrasenplatz bekommt. Der jetzige Hartplatz ist unbespielbar. Es wird nur Oberfläche abgetragen, die Drainage ist defekt. Das sorgt für einen betonharten Untergrund bei Trockenheit und Überflutung bei jedem Regenschauer. Dieser Platz ist eine Gesundheitsgefahr.“

Der Hartplatz am 12. Mai vormittags. Nach Trockenheit knochenhart.

Der selbe Platz am 12. Mai abends nach einem Regenschauer.

Mike Altmann regt einen Vor-Ort-Termin des Sport-Ausschusses an. So könne man sich einen Überblick verschaffen, mit Sportlern und Vereinsfunktionären ins Gespräch kommen. Das sei wichtig, um bei den anstehenden Haushaltsdiskussionen Prioritäten setzen zu können. „Die alten Helden zu ehren ist schön. Wichtiger ist es, den Talenten von heute und morgen gute Bedingungen zu bieten“, so Altmann. Dass Görlitz auch in der Neuzeit eine gute Fußballadresse ist, zeigte sich in dieser Woche beim Halbfinale im Sachsenpokal. Mit Louis Schmidt, Jonas Saliger und Louis Schulze standen gleich drei Kicker aus der Neißestadt im Nachwuchsteam von Dynamo Dresden.

An diesem Donnerstag wird im Stadtrat über das Helenenbad diskutiert. Auf der Tagesordnung steht ein Antrag der Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne. Dieser beinhaltet einen Auftrag an den Oberbürgermeister, bis zum 4. Quartal 2020 ein Konzept für die künftige Nutzung und Betreibung des Helenenbades vorzulegen.

Die Stadtratsfraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne hat am gestrigen Dienstag einen Beschlussantrag zur Zukunft des Helenenbades eingereicht. Ziel ist, dass die Verwaltung ein Konzept für die künftige Nutzung und Betreibung des Helenenbades vorlegt.