Die Stadtratsfraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne hat am gestrigen Dienstag einen Beschlussantrag zur Zukunft des Helenenbades eingereicht. Ziel ist, dass die Verwaltung ein Konzept für die künftige Nutzung und Betreibung des Helenenbades vorlegt. Dabei sollen drei Varianten inhaltlich und finanziell untersucht werden: 

  1. Weiterbetrieb des Helenenbades als Erholungsfläche mit Kinderbadelandschaft (Status Quo) 
  2. Revitalisierung des Helenenbades als Freibad mit Schwimmbecken und Nichtschwimmerbereich 
  3. Alternative Nutzungskonzepte für Teile des Helenenbades 

Die Fraktion begründet das in ihrem Antrag wie folgt: Das Helenenbad ist eine wichtige Einrichtung für die Erholung der Görlitzer Familien. Aufgrund des Rückzugs der beiden bislang tragenden Organisationen AUR e.V. und Helenenbadverein steht das Areal erneut vor einer Zäsur. In den vergangenen fast 15 Jahren konnte nur Dank privaten und größtenteils ehrenamtlichen Engagements das Helenenbad als grüne Oase für Familien erhalten werden. Damit diese wertvolle Leistung nicht umsonst war, sollen die künftigen Nutzungsvarianten für das Helenenbad untersucht werden. Dabei geht es auch darum zu prüfen, welche Möglichkeiten bestehen, das Helenenbad wieder seiner einstigen Rolle zuzuführen: als innerstädtisches Freibad, das die Angebote der Schwimmhalle ergänzt und in den warmen Monaten speziell für Kinder, Familien und Senioren eine sichere und nahe Alternative zum Berzdorfer See bietet. Die Untersuchungen bezüglich technischer und finanzieller Machbarkeit liegen viele Jahre zurück und sollten aktualisiert werden. Anhand der verschiedenen Varianten kann der Stadtrat eine fundierte Entscheidung zur langfristigen Entwicklung und Nutzung des Helenenbades treffen, in die auch die Bürgerschaft einbezogen werden sollte. 

Sehr überrascht zeigte sich die Fraktion ob der parallelen Pressemitteilung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft KommWohnen. In dieser heißt es, dass man ab 2021 den Betrieb des Helenenbades übernehmen werde. Dies sei so mit der Stadtverwaltung vereinbart worden. Dazu erklärt die Fraktion: „Das Helenenbad ist ein Herzblut-Ort der Görlitzer Bevölkerung. Es ist befremdlich, dass weder der Stadtrat noch die Görlitzer Bürgerinnen und Bürger in diese Entscheidung und Pläne zur zukünftigen Entwicklung des Geländes einbezogen wurden.”