Heute haben wir in Görlitz der Aufständischen des 17. Juni 1953 gedacht. Vor 67 Jahren war Görlitz eines der Zentren des Widerstands. Rund 30.000 Einwohner sollen sich auf dem damaligen Leninplatz (heute Obermarkt) versammelt haben. Sie setzten den Oberbürgermeister ab, befreiten Gefangene, ohne dass es zu Gewaltexzessen kam und übernahmen für wenige Stunden die Macht. Panzer der Roten Armee beendeten den Aufstand. Eine sehr gute Zusammenfassung der Ereignisse hat Radio Lausitz veröffentlicht. Im Beitrag kommen neben Ratsarchivar Siegfried Hoche auch Zeitzeugen zu Wort.
In seiner Rede erinnerte Harald Baumann-Hasske als Vertreter des Bautzen-Komitees an die Ereignisse von 1953. Mit Blick auf aktuelle Proteste sagte er unter dem Beifall der meisten Anwesenden, dass es falsch sei, wenn sich Rechtsnationale heute auf 1953 oder 1989 beriefen. Sie verkennen vollkommen, dass sie ohne Angst vor staatlicher Repression und Verfolgung frei ihre Meinung äußern dürfen. Denn das Land, in dem wir leben, ist ein freies Land. Dafür haben auch die mutigen Menschen des 17. Juni 1953 gekämpft.
Motor Görlitz/Bündnisgrüne